FahrradfreundInnen treffen auf Kommunalpolitik – was passiert da in Hamm-Nord?

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Initiative „Sicher Radfahren in Hamm" und die erträumte Umgestaltung der Caspar-Voght-Straße

Der Zeitpunkt war gut gewählt, pünktlich zum Frühlingsbeginn und damit auch zur allgemeinen Fahrradsaison: Am Sonntag den 3. März 2024 traf sich mittags in entspannter Atmosphäre und bei schönem Wetter eine Gruppe von 20 Menschen aus AnwohnerInnen, NachbarInnen und FahrradfeundInnen sowie PolitkerInnen vor dem Cafe May am Hammer Park. Zusammengeführt hat sie der Aufruf der neu gegründeten Initiative „Sicher Radfahren in Hamm" zum Erfahrungsaustausch über das Radfahren im Viertel im Allgemeinen und der Caspar-Voght-Straße im Speziellen. Organisiert haben das Treffen Henrik, der sich als Intensivradfahrer und Zugezogner nach Hamm-Nord darüber ärgert, dass die Bedürfnisse von Radfahrern hier noch viel zu wenig berücksichtigt sind. „Im Hamburger Osten hat sich im Gegensatz zum Westen noch nicht soviel getan", so seine Erfahrung. Und Michael, der seit über 40 Jahre in Hamm lebt, viel Fahrrad fährt und hier „praktisch jeden Pflasterstein kennt."

Zu dem Treffen eingeladen war natürlich die Politik, denn es sollen ja nicht nur zwei Räder bewegt werden, sondern viel mehr. Ein neuer Plan, eine Idee, wie sich die Caspar-Voght-Straße velofreundlicher gestalten lässt. Ein eigenes Konzept hatten Henrik und Michael dabei. Überreicht haben sie es an die eingeladenen SPD-Politker Nora Held und Olcay Aydik, seines Zeichens stellvertretender Vorsitzender der SPD-Ortsgruppe Hamm/Borgfelde. Mit von der Partie war auch Jens Wolter, ebenfalls SPD, der sich als Vorsitzender des Vereins Hammer Park schon für den Stadtteil engagiert hat.

Ganz neu ist das Thema Umgestaltung der Caspar-Voght-Straße nicht. Olcay Aydik berichtete, dass er Aufzeichnungen über eine angedachte Neustrukturierung aus den 1980er Jahren gefunden habe. Etwa alle sieben Jahre entstand eine Initiative, die aber regelmäßig im Sande verlaufen ist. „Das Problem ist, dass nicht einfach nur hier und da etwas zum Positven geändert werden kann, sondern das Ganze in eine große Neugestaltung eingebettet sein muss", so Aydik. „Die vor allem rechtlich abzusichern ist". Bis es zu größeren Veränderungen kommen kann, würden auch die Straßenverkehrsbehörde, das Denkmalschutzamt oder die örtliche Polizeidienstelle mitsprechen und prüfen. Auf der letzten Bezirksversammlung, so Aydik, gab es große Konflikte mit der beteiligten CDU. Sie darauf pocht dass auf keinen Fall Parkplätze wegfallen dürften. Ein Dilemma für die FahrradfeundInnen, die auf mehr Platz hoffen.

Darüber war sich in der Runde jeder einig: Wer regelmäßig diese Verbindungsstrecke zwischen Horner Weg und Hasselbrook auf dem Sattel und in die Pedale tretend abfährt, kennt das unangenehme Gefühl, sich über einen Kilometer holprige Pflastersteine durchrütteln zu lassen. „Diese Rückenmark-Zersetzungs-Straße ist schon lange ein Ärgernis", so bringt es eine Anwohnerin auf den Punkt. Und Uwe, der extra aus Farmsen angeradelt kam, um die Initiative zu unterstützen, berichtet von seiner Erfahrung: „Ich musste mich vorhin von der Caspar-Voght-Straße auf den Fußgängerweg flüchten, weil ich mich durch den Bus neben mir arg bedrängt gefühlt habe. Und damit habe ich sicher eine Ordnungswidrigkeit begangen."

Nach gut anderthalb Stunden Anhörung und regem Austausch ging die Gruppe hoffnungsvoll auseinander. Zusammen mit den drei PolitkerInnen wird sich die Initiative ab kommender Woche regelmäßig an Vertreter wie Bezirksämter und andere Institutionen wenden. Je mehr Öffentlichkeit hergestellt wird, desto schneller wird sich in den Straßen des Viertels etwas positiv für Radfahrer verändern.

Kontakt zur Initiative: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
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