Von Redaktion auf Donnerstag, 10. April 2025
Kategorie: Hamm

Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte

Eine Initiative der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte zum 80. Jahrestag der Befreiung Hamburgs am 3. Mai 1945

Vom 20. April bis 8. Mai 2025 lädt die Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte zum fünften Mal dazu ein, sich intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus und ihrer Wirkung bis in die Gegenwart auseinanderzusetzen. Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung Hamburgs durch britische Truppen am 3. Mai 1945 finden mehr als 80 Veranstaltungen in Gedenkorten, Stadtteilkulturzentren, Museen und Bildungseinrichtungen statt. Lesungen, Zeitzeugengespräche, Rundgänge, Ausstellungen, Filme und Workshops schaffen vielfältige Zugänge zu Erinnerungskultur, politischer Bildung und dem Umgang mit Antisemitismus und Rechtsextremismus.

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Mit der Woche des Gedenkens erinnern wir auch 80 Jahre nach der Befreiung Hamburgs an die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes und mahnen an, dass sich diese Taten niemals wiederholen dürfen. Gerade in einer Zeit, in der rassistische und menschenfeindliche Meinungen wieder lauter werden und es immer weniger Zeitzeugen gibt, ist eine lebendige Erinnerungskultur unverzichtbar. Das umfangreiche Programm mit über 80 Veranstaltungen lädt dazu ein, sich in Gesprächen mit Zeitzeugen, Rundgängen und Ausstellungen über die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus zu informieren und historische Zusammenhänge zu verstehen. Die Woche des Gedenkens ist ein starkes Zeichen gegen das Vergessen sowie für eine offene und solidarische Gesellschaft."

In Gedenken an Esther Bejarano vergibt die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte in diesem Jahr bereits zum vierten Mal den Preis „Verantwortung – damals und heute". Diese Auszeichnung ehrt herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement und wird am 28. April um 19.00 Uhr im Centralkomitee verliehen. Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung Hamburgs werden in diesem Jahr zusätzlich drei Förderpreise für Projekte von Schülerinnen und Schülern und ehrenamtliche Initiativen vergeben.

In diesem Jahr bietet der Verein Elbe-Werkstätten erstmals einen barrierearmen Rundgang für Menschen mit Behinderungen an. Die zweitägige Veranstaltung „Stolpersteine – Ein Rundgang" (23./24. April) vermittelt anhand der Biografien verfolgter Menschen einen sensiblen Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus.

Im Bunker an der Feldstraße macht der Verein Hilldegarden den historischen Leitstand im ehemaligen Flakturm für zwei Veranstaltungen zugänglich und thematisiert dessen Bau durch Zwangsarbeit.
In der Zentralbibliothek erzählen am 22. April Überlebende wie Henriette Kretz und am 7. Mai Benet Lehmann gemeinsam mit Anton Sefkow, Enkel von Esther Bejarano, von den Erfahrungen ihrer Familien im Nationalsozialismus. Sie diskutieren, wie Erinnerungskultur heutigen Formen von Antisemitismus und Rassismus entgegentreten kann.

Am 24. April spricht Ingo Zamperoni im Thalia Theater mit Andra und Tatiana Bucci, die als Kinder Auschwitz überlebten. Ihr Cousin Sergio De Simone war eines der 20 jüdischen Kinder, die am Bullenhuser Damm ermordet wurden.
Für Kinder und Jugendliche ab Klasse 5 gibt es ein umfangreiches Schulprogramm mit Zeitzeuginnen-Gesprächen und Workshops. Der Podcaster Dom Schott und der Historiker Markus Bassermann stellen im FREIRAUM des MK&G das Game „Erinnern. Die Kinder vom Bullenhuser Damm als „Let´s play" vor, das auf Twitch gestreamt wird. Zwei Schulklasse können live dabei sein.

Auch Workshops zum Umgang mit rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Aussagen sind Teil des Programms und bieten Jugendlichen sowie Lehrkräften konkrete Handlungsmöglichkeiten für Schule und Alltag.

Das komplette Programm finden Sie unter www.gedenken-hamburg-mitte.de.