Von Redaktion auf Sonntag, 03. Mai 2020
Kategorie: Stadtteilinitiative Hamm

Schmutzige Geschäfte im Stinkbüdelsgang

Liebe Hammerinnen und Hammer, liebe Freunde des Stadtteils,

wussten Sie, dass es einst einen Stinkbüdelsgang in Hamburg-Hamm gab? Es handelt sich um den Fußweg gleich hinter der Dreifaltigkeitskirche, also die Verbindung zwischen Friedhof und dem Wanderweg auf dem Geesthang. Kaum verändert in seinem oberen Verlauf, verband dieser kleine Pfad vor dem Bau der U-Bahn den Horner Weg mit dem hochverlaufenden Fußweg an der Straße Bei der Hammer Kirche, auch Kirchenberg genannt. Heute heißt die zur Hammer Landstraße führende Straße Hammer Steindamm und beschert manchem Radfahrer*in zum Teil brenzlige Situationen. 

Der Stinkbüdelsgang wurde schon 1693 mit Bau der alten Hammer Kirche angelegt. Der Begriff stammt aus dem Plattdeutschen und bezeichnet einen Stänkerer*in, einen streitsuchenden Menschen. Bei der Namensfindung kam es aber hauptsächlich auf das Wort „stinken" an, also einen übelriechenden und penetranten Geruch. Zeitzeugen*innen berichteten, dass die am Anfang des Horner Weges wohnenden Einzelhausbesitzer*innen gern hier ihre Hunde „Gassi führten". Da der Hammer Park am Abend für den öffentlichen Betrieb abgeschlossen wurde, wählten die Hundebesitzer*innen den Weg rund um die Hammer Kirche. Hier konnten die Hunde, vor den Blicken der Anwohner*innen geschützt, ihr „Geschäft" verrichten. An warmen Tagen stank es daher in diesem Bereich besonders stark nach den Fäkalien der Hunde. 

Bleibt als Fazit: Glücklicher Weise kommen heute vielfach die Hundekotbeutel zum Einsatz. Der Stinkbüdelsgang wurde nur im Volksmund so genannt, aber das haben Sie sich bestimmt schon gedacht. Offiziell hieß er ganz brav Hammer Kirchenstieg.

Eine schöne Woche wünscht die Stadtteilinitiative Hamm