Rückkehr nach Reims

Beschreibung
In einer Mischung aus persönlichem Bekenntnis und soziologischer Analyse berichtet Eribon von der Wiederbegegnung mit seiner Familie, die er seit seiner Karriere als Intellektueller in Paris jahrzehntelang nicht mehr gesehen hat, nicht sehen wollte. Im Dialog mit seiner Mutter, inmitten alter Fotos stellen sich beide dem Prozess der Rückkehr. Aber Rückkehr wohin? Sie ringen mit der Zerrissenheit des Aufbruchs, des Wiederkehrens, der sozialen Scham und der sozialen Gewalt, um zu erkennen, dass ein Individuum immer mehreren Gruppen, also auch verschiedenen Auffassungen, was normal ist, angehört. Gesellschaftliche Gruppen scheinen immer mehr auseinanderzudriften. Wo verorten wir uns? Welcher Gemeinschaft gehören wir an? Wem fühlen wir uns zugehörig? Wie reagieren wir auf die scheinbar unlösbaren Konflikte, die an den Bruchstellen aufblühen? Rückkehr nach Reims untersucht nicht zuletzt die Frage, warum eine traditionell kommunistisch wählende Arbeiterschaft, von der bürgerlichen Linken vergessen und nunmehr ohne Repräsentation, sich dem Front National zuwendet.