Wenn die politische Meinung zum Fenster raushängt

Saling-1922 Saling Ecke Hinter den Höfen (heute Sievekingdamm), 1922.
Liebe Hammerinnen und Hammer, liebe Freunde und Freundinnen des Stadtteils,

heute wissen wir in der Regel nicht, welche Parteien unsere Nachbarn wählen. Das war nicht immer so, die politische Meinung wurde im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster rausgehängt: 

„Die Gegend um den Hammer Park, in der der Saling liegt, war eine Wohngegend für den „gehobenen Mittelstand". Damals sagte man „gut bürgerlich". Da die 20er-Jahre eine hochpolitische Zeit waren, äußerte sich dieses „gut bürgerlich" bei allen Wahlen mit schwarz-weiß-roten Fahnen. Es gab eine einfache Unterscheidung, wer für die junge Republik war, flaggte schwarz-rot-gold. Die Gegner flaggten wie zu Kaisers Zeiten weiterhin schwarz-weiß-rot. An ganz rote Fahnen, die ja möglich gewesen wären, war in unserer Gegend nicht zu denken. Ich habe die Fahnen im Saling oft gezählt. Nie gab es mehr als sechs schwarz-rot-goldene, aber immer mehr als 130 schwarz-weiß-rote. Ich war auf unsere, für die Gegend ja „ausgefallene" Fahne irgendwie stolz. Aus dieser meiner Haltung hat sich übrigens auch meine Haarfrisur ergeben. Als ich wohl als Fünfjähriger zum ersten Mal eine richtige Frisur kriegen sollte, fragte Meister Roggmann (Saling 14): ‚Na, wo soll den der Scheitel hin? Links hat ihn der Kaiser!' Worauf ich prompt sagte: ‚Dann will ich ihn rechts!' Und so geschah es und so blieb es, solange meine Haare noch einen Scheitel zuließen."

Eine schöne Woche wünscht die Stadtteilinitiative Hamm 

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